Bürgerbus der Verbandsgemeinde Ruwer
Allgemeine Info´s über den Bürgerbus:
In der Vergangenheit hat sich die Infrastruktur innerhalb der „Poar“, hier handelt es sich um die Ortsgemeinden Bonerath, Hinzenburg, Holzerath, Ollmuth und Schöndorf, beispielsweise durch Schließung des Lebensmittelgeschäftes sowie der Geldinstitute, weiter verschlechtert.
Auch der derzeit angebotene öffentliche Personennahverkehr kann die entstandene Lücke nicht schließen. Ein Ende dieser negativen Entwicklung ist nicht absehbar und auch nicht zu erwarten. Sie stellt daher insbesondere für die älteren und die nicht mehr mobilen Menschen ein besonderes Problem dar.
Um den dadurch entstehenden negativen Auswirkungen entgegenzuwirken wurde in der „Poar“ die Idee zur Einführung eines Bürgerbusses, auch unter besonderer Berücksichtigung des demographischen Wandels geboren. Nach dem Motto „Bürger fahren für Bürger“ werden auf Initiative der Landesregierung in Rheinland-Pfalz zwischenzeitlich über 50 Bürgerbusse betrieben. Dabei waren jeweils die unterschiedlichsten Gründe und Zielsetzungen ausschlaggebend für die Projektierung und Inbetriebnahme dieses allgemein zugänglichen Verkehrsangebotes. Mit Hilfe der Agentur „Landmobil“, dem landesweiten Beratungsprojekt „Bürgerbusse Rheinland-Pfalz“ im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau wurde das Projekt beratend unterstützt. Neben den politischen Entscheidern, den fünf Ortsgemeinden und der Verbandsgemeinde Ruwer, beteiligen sich engagierte Bürger aus der „Poar“ ehrenamtlich an dem Projekt. Sie wissen, welcher Bedarf und welche Fahrtwünsche bestehen. Ehrenamtliche organisieren den Betrieb und fahren den Bus selbst. Die Motivation für dieses Engagement ist bei den meisten der Wunsch, dass der eigene Ort für alle Generationen lebenswert bleiben soll.
Zielgruppe des Bürgerbusses für den Bereich der „Poar“ sind zunächst in erster Linie ältere und mobil eingeschränkte Personen, denen u. a. aufgrund von alters- und auch krankheitsbedingten Beeinträchtigungen die Nutzung von Auto oder Linienbus nicht mehr möglich ist. Ihnen soll damit ermöglicht werden, ihren Alltag länger selbstständig bestreiten und bewältigen zu können. Ein selbstbestimmtes Leben darf weder eine Frage des Alters noch des Lebensmittelpunktes sein. Selbstständig Einkäufe und Geldgeschäfte erledigen, den Friseur oder den Arzt aufsuchen, auf den Friedhof oder ins Café gehen, das ist ein Teil von Lebensqualität und Mobilität, der weit über das reine Versorgungsbedürfnis hinausgeht. Hier geht es vielmehr um die aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Nicht zuletzt ermöglicht der Bürgerbus auch private Besuche in den umliegenden Seniorenheimen, um auch dorthin die sozialen Kontakte aufrechterhalten zu können.
Aber auch Kindern soll in Ausnahmefällen, z. B. wenn kein Bus fährt oder zu dringenden Arztterminen die Mitfahrt ermöglicht werden. Des Weiteren soll der Bürgerbus als ÖPNV-Zubringer dienen.
Die Fahrtziele befinden sich im gesamten Bereich der Verbandsgemeinde Ruwer. Es sollen aber auch die direkte Nachbarschaft, die Bereiche der Verbandsgemeinde Kell am See sowie die Verbandsgemeinde Hermeskeil bei Bedarf angefahren werden. Des Weiteren wird, ebenfalls nach Bedarf, der Bereich des Einkaufszentrums Tarforst sowie das Ärztezentrum auf dem Petrisberg in Trier bedient.
Seit August 2017 fährt der Bus an zwei Fahrtagen, jeweils dienstags und donnerstags. Der Service des Bürgerbusses beginnt dabei an der Haustür des Kunden und endet auch dort. Jeweils am Tag zuvor ist eine telefonische Anmeldung möglich. Das Telefon ist dann nachmittags in der Zeit von 15:00 – 17:00 Uhr besetzt.
Landesschau Rheinland-Pflaz
Der SWR hat einen Beitrag über den Bürgerbus und das Leben im Ort Holzerath veröffentlicht. Den Beitrag finden Sie unter folgendem Link:
https://www.swrfernsehen.de/landesschau-rp/hierzuland/die-brunnenstrasse-in-holzerath-100.html